Die OS-Plattform ist Geschichte – was Onlinehändler jetzt tun müssen
Sie war nie beliebt, selten genutzt und hat Onlinehändlern vor allem eines gebracht: jede Menge Ärger. Jetzt ist Schluss – endgültig. Ab dem 20. Juli 2025 heißt es: Goodbye OS-Plattform. Mit der neuen Verordnung (EU) 2024/3328 kippt die EU die gesetzliche Grundlage – und beendet damit ein Kapitel digitaler Bürokratie, das wohl niemand vermissen wird. Doch bevor Sie sich entspannt zurücklehnen:
Es gibt einiges zu tun. Denn wer jetzt die Füße stillhält, dem winkt schon die nächste Abmahnung.
Warum das Projekt krachend gescheitert ist
Die Idee war ja gar nicht so schlecht: Eine zentrale Plattform zur Schlichtung von Online-Streitigkeiten – günstig, schnell, europaweit. Klingt nach Fortschritt. Aber wie so oft in der EU-Realität: gut gemeint, schlecht gemacht.
Die traurige Bilanz:
- 5 % Nutzung: Die meisten Verbraucher wussten nicht mal, dass es die Plattform gibt.
- 2 % Erfolgsquote: Von Einigungen kaum eine Spur. Gerade mal 200 Streitfälle wurden EU-weit jährlich wirklich geklärt.
- Abmahnfalle statt Verbraucherschutz: Der Link zur Plattform war Pflicht – und damit ein gefundenes Fressen für Abmahnanwälte.
Die EU selbst nennt das Ganze mittlerweile „nicht effizient“ und „wirkungslos“. Übersetzt: Ein Bürokratiemonster mit Placebo-Funktion.
Was Sie jetzt tun müssen – und zwar richtig!
Ab dem 20. Juli 2025 dürfen Sie alle Hinweise zur OS-Plattform von Ihrer Website tilgen. Aber Vorsicht – nicht vorher! Sonst riskieren Sie erneut eine Abmahnung, diesmal wegen Irreführung.
Die To-Do-Liste für Händler:
- Links & Infos entfernen – aber bitte erst ab dem Stichtag! Impressum, AGB, Checkout & Co. aufräumen.
- Unterlassungserklärungen kündigen – Wer mal wegen eines fehlenden Links abgemahnt wurde, sollte alte Verpflichtungen fristgerecht loswerden.
- Fristen auf dem Schirm haben:
- 20. März 2025: Letzter Tag zur Einreichung neuer Beschwerden.
- 19. Juli 2025: Bis zu diesem Datum werden Beschwerden bearbeitet.
- 20. Juli 2025: Alle Daten werden gelöscht. Nutzer werden aufgefordert ihre Daten vorher zu exportieren, wenn sie diese behalten wollen.
Jetzt zeigt sich: Flexibilität ist Trumpf
Das Aus der OS-Plattform ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie schnell sich rechtliche Anforderungen ändern. Wer jetzt nicht nachzieht, kriegt schnell kalte Füße – oder Post vom Anwalt.
Deshalb unser Tipp: Arbeiten Sie mit einem flexiblen CMS wie TYPO3. Warum?
- Schnelle Updates statt Link-Schnitzeljagd
- Workflows für rechtssichere Content-Freigabe
- Immer aktuell durch regelmäßige Security- & Compliance-Updates
Wenn Sie Ihre Webpräsenz jetzt clever aufstellen, können Sie sich viele zukünftige Kopfschmerzen sparen – und dabei sogar die Nutzererfahrung verbessern.